In Gladbeck-Rentfort-Nord entsteht auf dem ehemaligen Gelände der katholischen Kirche St. Franziskus ein neues Stadtquartier, das weit mehr als nur Wohnraum schaffen soll. Das „Soziale Quartier St. Franziskus“ ist als ein modernes, generationenübergreifendes Zentrum konzipiert, das Wohnen, Bildung, Gemeinschaft und soziale Angebote miteinander verbindet. Investor und Projektentwickler ist das Bottroper Planungsbüro Haas & Höing unter der Leitung von Stefan Höing, der das Vorhaben bereits seit 2018 begleitet. Hintergrund ist die Aufgabe der Kirchengemeinde St. Franziskus und die städtebauliche Erneuerung des Stadtteils Rentfort-Nord, der lange Zeit als Problemviertel galt. Mit dem Abriss der Hochhausruine an der Schwechater Straße und der Eröffnung des neuen Einkaufszentrums „GZ Nord“ im Jahr 2024 begann ein umfassender Wandel, den das neue Quartier fortsetzen soll.
Auf dem ehemaligen Kirchengrundstück sind insgesamt vier Neubauten vorgesehen, die in zwei Bauabschnitten realisiert werden. Der erste Bauabschnitt umfasst zwei Gebäude: eines, das im Erdgeschoss eine neue viergruppige Kindertagesstätte und in den oberen Etagen das Mehrgenerationen-Wohnprojekt „Allerlei Leben“ beherbergen wird, sowie ein weiteres Haus, das der Propsteipfarrei als neues Gemeindezentrum und Treffpunkt dienen soll. Im zweiten Bauabschnitt entstehen zwei weitere Gebäude mit insgesamt rund 80 Wohnungen, darunter 22 Eigentumswohnungen und mehrere öffentlich geförderte Mietwohnungen. Alle Gebäude sind als dreigeschossige Bauten mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss geplant. Die Architektur sieht helle Klinkerfassaden und eine moderne, offene Gestaltung vor, die zu einem einladenden Charakter des Quartiers beitragen soll.
Der Baustart ist für Anfang oder Mitte 2026 vorgesehen, das Baugenehmigungsverfahren läuft bereits. Die Zusammenarbeit zwischen Investor, Stadt Gladbeck und Kirchengemeinde gilt als sehr konstruktiv. Besonderer Wert wird darauf gelegt, die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils in die Entwicklung einzubeziehen und ihre Vorstellungen in die Planung einzubringen. Auch der Übergang von den bestehenden Gebäuden zu den Neubauten ist sorgfältig abgestimmt: So wird die alte Kindertagesstätte erst abgerissen, wenn der Neubau bezugsfertig ist, und das bisherige Pfarrhaus bleibt während der Bauphase als provisorischer Gemeindestandort erhalten.
Das soziale Quartier St. Franziskus soll ein wichtiger Baustein für die weitere positive Entwicklung von Rentfort-Nord werden. Durch die Verbindung von Wohnen, Kita, Gemeinde und gemeinschaftlichen Angeboten entsteht ein lebendiger Ort, der Integration, Begegnung und Zusammenhalt im Stadtteil fördern soll.
Quelle: WAZ - Soziales Quartier St. Franziskus: Was das Leben dort besonders machen soll - Paywall
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