Das Studierendenwohnheim „Lennershof“ in Bochum entstand im Zuge einer umfassenden Sanierung und Umnutzung historischer Bausubstanz. Der Gebäudekomplex besteht aus dem Vierkanthof von 1891 sowie der benachbarten Villa, die bereits um 1850 errichtet wurde und unter Denkmalschutz steht. Beide Gebäude waren in den vergangenen Jahrzehnten stark sanierungsbedürftig und wurden für die neue Nutzung weitreichend umgebaut.
Der Baustart erfolgte nach einer längeren Planungsphase im Jahr 2022, die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen zogen sich über mehrere Bauabschnitte bis zum Sommer 2025, rechtzeitig vor dem Semesterbeginn. Während der Arbeiten wurde der Vierkanthof vollständig entkernt, wobei die historischen Außenwände erhalten blieben. Der baufällige Dachstuhl musste komplett erneuert werden und wurde mit einem originalgetreu rekonstruierten Fachwerk wiederaufgebaut. Auch in der Villa wurde die alte Bausubstanz weitgehend zurückgebaut: Deckenbalken und tragende Strukturen blieben erhalten, der Innenausbau wurde jedoch vollständig modernisiert.
Die Bauausführung erfolgte als Kombination aus Denkmalpflege und moderner Wohnraumgestaltung. Dabei kamen sowohl klassische Materialien wie Ziegel- und Bruchsteinmauerwerk als auch neue Bauteile wie Balkone, Terrassen und moderne Fensteranlagen zum Einsatz. Im Untergeschoss wurden Technikräume, Wasch- und Trockenbereiche sowie Kellerflächen eingerichtet, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden. Die Baukosten für das Projekt lagen insgesamt bei rund 17,2 Millionen Euro.
Heute umfasst das Wohnheim 147 möblierte Apartments mit Größen zwischen 15 und 40 Quadratmetern, ausgestattet mit Küchenzeile und neu errichteten Badezimmern. Die Mietpreise bewegen sich zwischen 525 und 875 Euro warm, abhängig von Größe und Ausstattung. Ein besonderes Merkmal ist die Verbindung von historischem Ambiente – etwa durch die erhaltene Holztreppe und die farbigen Fliesen in der Villa – mit einer modernen, funktionalen Ausstattung.
- Ausarbeitung des Sanierungs- und Nutzungskonzepts durch das Architektur-Atelier Christ.
- Abstimmungen mit Denkmalschutzbehörden, da sowohl der Vierkanthof (1891) als auch die Villa (ca. 1850) historische Bausubstanz darstellen.
- Festlegung auf den Umbau zu einem Studierendenwohnheim mit 147 Apartments.
- Kostenschätzung: rund 17,2 Millionen Euro.
- Beginn der Bauarbeiten auf dem Areal „Am Hochschulcampus“.
- Vollständige Entkernung des Vierkanthofs bis auf die denkmalgeschützten Außenmauern.
- In der Villa: weitgehende Entfernung der Innenstrukturen, lediglich tragende Wände und Deckenbalken blieben erhalten.
- Erneuerung des stark geschädigten Dachstuhls des Vierkanthofs mit originalgetreuem Fachwerk.
- Einbau neuer Fensteranlagen, Balkone und Terrassen.
- Errichtung moderner Innenräume mit Vinylboden in Holzoptik, weißen Wänden, neuen Küchenzeilen und Badezimmern.
- Anlage des Innenhofs sowie Einrichtung der Technik-, Wasch- und Kellerräume im Untergeschoss.
- Möblierung der Apartments (Bett, Schrank, Tisch, Stuhl, Küchenzeile).
- Feinarbeiten wie die Restaurierung der historischen Elemente in der Villa (Holztreppenhaus, Fliesen im Eingangsbereich).
- Installation eines Orientierungssystems im Vierkanthof, um die Navigation zu erleichtern.
- Gestaltung des Außenbereichs mit Fahrradständern und neuen Aufenthaltsflächen.
- Rechtzeitig zum Wintersemester 2025/26 erfolgte die Übergabe der Wohnungen an die Studierenden.
- Insgesamt stehen nun 147 Einzelapartments zur Verfügung, verteilt auf den Vierkanthof (131) und die Villa (16).
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Fotos: Architekt Christ |