Die Heilig-Kreuz-Kirche gilt als einzigartiges Denkmal der expressionistischen Backsteinarchitektur im Ruhrgebiet. Der Gelsenkirchener Architekt Josef Franke baute sie von 1927 bis 1929 als Parabelkirche; so ist in die mächtige blockhafte Fassade ein großes Fenster in Form einer Parabel eingeschnitten, das den gesamten Kirchenraum prägt und an einen Bergbaustollen erinnert.
Der Umbau des seit 2007 weitgehend leer stehenden Kirchengebäudes symbolisiert den Wandel an der Bochumer Straße. Die einstige Prachtstraße mit zahlreichen Gründerzeitbauten war in den vergangenen Jahren zunehmend verwahrlost und leidet unter starkem Verkehr. Die Sanierung bzw. der Abriss von Immobilien, eine Neugestaltung von Grünflächen sowie das neue Justizzentrum sollen das Viertel in Zukunft aufwerten und beleben.
Pressemitteilung: Westfalen-Heute
Fotos: Stadt Gelsenkirchen/Pedro Malinowski | Quelle: http://www.westfalen-heute.de/mitteilung.php?42281 |
Update 17.01.2019
Die Stadt Gelsenkirchen baut eine der baugeschichtlich herausragendsten Kirchen der Stadt zum Veranstaltungshaus um. Gestern (16. Januar) wurde der Grundstein für den Umbau der Heilig Kreuz-Kirche gelegt. Das denkmalgeschützte Gotteshaus soll ab 2021 mit einem 400 Quadratmeter großen Saal Platz für bis zu 700 Personen bieten. Außerdem sollen Räume für Vereine und Initiativen aus dem Quartier sowie eine Gastronomie entstehen.
Das Gotteshaus von Josef Franke gilt als eines der Hauptwerke des Backsteinexpressionismus. Zum Zeitpunkt des Baus 1929 Ende war die Ückendorfer Pfarrgemeinde St. Josef mit 17.000 Gläubigen die größte Kirchengemeinde Deutschlands. 2007 wurde die Kirche außer Dienst gestellt, 2017 kaufte die Stadt Gelsenkirchen das Gebäude. Der Umbau zählt zu den zentralen Zukunftsprojekten der Stadt. Als Quartierszentrum soll die Kirche den Stadtteil beleben. Betrieben wird der neue Veranstaltungsort künftig von der Emschertainment GmbH.
Die Kosten für das Projekt werden derzeit auf ca. 12,3 Mio. Euro geschätzt. 90 Prozent werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Mitteln des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen