Samstag, 16. August 2025

Gelsenkirchen + Herten - Neue Zeche Westerholt

Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Westerholt an der Stadtgrenze zwischen Gelsenkirchen und Herten entsteht in den kommenden Jahren ein neues Wohn- und Gewerbequartier. Die Entwicklungsgesellschaft Neue Zeche Westerholt (EG NZW), eine gemeinsame Tochter der beiden Städte, hat für das Projekt bereits grünes Licht erhalten. Ab Oktober 2025 fließen die ersten Fördermittel in Höhe von 53,64 Millionen Euro, mit denen zunächst Straßen, Plätze, Grünflächen sowie die Kanalisation angelegt werden. Eine zweite Bauphase ist von 2030 bis 2034 geplant und wird mit weiteren 27 Millionen Euro unterstützt. Insgesamt soll das Areal auf einer Fläche von 37 Hektar Platz für Wohnen, Arbeiten und Freizeit bieten.

Kern des Projekts ist neben klassischen Wohn- und Gewerbeflächen ein sogenannter „Dritter Ort“, der rund um das alte Schachthaus entstehen soll. Hier sind Cafés, Bars, Co-Working-Spaces, kulturelle Einrichtungen und Sportangebote geplant. Dieser Bereich liegt direkt neben einem parkähnlichen Grüngürtel und soll so das Konzept von Arbeiten, Wohnen und Freizeit eng miteinander verknüpfen. Experten rechnen mit bis zu 1400 neuen Arbeitsplätzen und einer jährlichen Wertschöpfung von rund 142 Millionen Euro. Mit der „Allee des Wandels“, einem Fuß- und Radweg, sowie einem neuen S-Bahn-Haltepunkt Westerholt wird das Gelände zudem eng an den öffentlichen Nahverkehr und die umliegenden Stadtteile angebunden.

Auch in Bezug auf die Immobilienpreise zeichnet sich ein klares Bild ab. Gewerbeflächen werden je nach Lage zwischen 75 und 100 Euro pro Quadratmeter angeboten, die Baugrundstücke für Wohnen liegen in einem breiten Spektrum. Entlang der Egonstraße, die als Mischgebiet ausgewiesen ist, bewegen sich die Preise zwischen 95 und 160 Euro pro Quadratmeter, für Einzelhandel sogar jenseits der 200-Euro-Marke. Besonders attraktiv für Eigenheime ist die Fläche des ehemaligen Mitarbeiterparkplatzes, die derzeit von einem Birkenwäldchen bewachsen ist. Hier sollen künftig Einfamilienhäuser entstehen, zu Preisen von etwa 340 Euro pro Quadratmeter – ähnlich wie im bereits entwickelten Quartier am Buerschen Waldbogen.

Die ersten Verkäufe von Grundstücken an private Bauherren werden ab 2029 erwartet, Vorbereitungen dafür sollen jedoch schon 2028 anlaufen. Ergänzend dazu sieht das Konzept im östlichen Teil des Geländes, der bereits auf Hertener Stadtgebiet liegt, Möglichkeiten für Mehrgenerationen-Wohnen, sozialen Wohnungsbau sowie Einrichtungen aus dem Gesundheitsbereich wie Reha- oder Physiopraxen vor. Insgesamt soll sich die neue Siedlung harmonisch in die bestehende Gartenstadt-Struktur mit den renovierten Zechenhäusern einfügen und so ein modernes, lebendiges Viertel schaffen.


Neue Siedlung auf der ehemaligen Zeche Westerholt (Gelsenkirchen/Herten)

  • Fördermittel: Ab Oktober 2025 fließen die ersten 53,64 Mio. € (Phase 1). Phase 2 (2030–2034) bringt weitere 27 Mio. €.
  • Flächen: Insgesamt 37 Hektar – geplant sind Wohnen, Gewerbe und ein „Dritter Ort“ (Szene-Meile mit Cafés, Bars, Co-Working, Fitness, Kultur).
  • Arbeitsplätze & Wertschöpfung: Rund 1.400 Jobs und jährlich ca. 142 Mio. € wirtschaftliche Effekte.
  • Infrastruktur: Neue Straßen, Grünflächen, „Allee des Wandels“ (Fuß-/Radweg), S-Bahn-Halt Westerholt.
 
Immobilien & Preise
  • Gewerbeflächen: 1.000–10.000 m² möglich, Grundstückspreise 75–100 €/m².
  • Wohngebiete: Entlang Egonstraße: Mischgebiet (95–160 €/m²; Einzelhandel >200 €/m²).
  • Ehemaliger Mitarbeiterparkplatz (30.000 m², derzeit Birkenwäldchen): Eigenheime, ca. 340 €/m², vergleichbar mit „Buerschem Waldbogen“.
  • Östliche Flanke (teils Hertener Gebiet): Optionen für Mehrgenerationen-Wohnen, sozialer Wohnungsbau, Gesundheitswirtschaft.
Zeitplan
  • 2025: Start der Fördergelder.
  • 2026: Ausschreibung für Baugrundaufbereitung.
  • 2028: Erste Vorbereitungen für Grundstücksverkauf.
  • 2029: Realistische Verkäufe an private Bauherren.
  • 2030: Abschluss Phase 1
  • 2034: Abschluss Phase 2
Besonderheit: Das Projekt soll Wohnen, Arbeiten und Freizeit vereinen und ein komplett neues Szeneviertel im Gelsenkirchener Norden schaffen – mit hohem städtebaulichem Anspruch.

Quelle: WAZ - Wohnen in Gelsenkirchen: Neue Siedlungen auf der alten Zeche - Paywall

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