Die St. Elisabeth-Gruppe errichtet in Herne ein Ambulantes Behandlungszentrum mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro. Der Neubau entsteht direkt neben dem Marien Hospital und wird über eine Brücke an das Hauptgebäude angebunden. Das dreigeschossige Gebäude erhält eine Bruttonutzfläche von rund 6000 Quadratmetern. Für die Planung zeichnet das Architekturbüro Krampe Schmidt verantwortlich. Das Bauwerk wird so konzipiert, dass eine spätere Aufstockung möglich ist. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2027 vorgesehen.
Hintergrund: Krankenhausreform und Hybrid-DRG
Mit dem Bau reagiert die St. Elisabeth-Gruppe auf die Krankenhausreform, insbesondere auf die Einführung der Hybrid-DRG. Diese neue Abrechnungsform ermöglicht es, bestimmte Eingriffe – etwa bei Leistenbruch, Gallenblase oder endoskopische Operationen an Leber und Pankreas – ambulant durchzuführen und einheitlich abzurechnen. Patientinnen und Patienten können nach komplikationslosen Eingriffen am selben Tag nach Hause entlassen werden. Grundlage hierfür sind Fortschritte in der minimalinvasiven Chirurgie, die kürzere Genesungszeiten und weniger Komplikationen ermöglichen.
Ausstattung und Schwerpunkte
Das Zentrum bündelt sämtliche Abläufe an einem Standort: von der Aufnahme über Voruntersuchungen und Operationen bis hin zur Nachsorge. Darüber hinaus werden Leistungen in Strahlentherapie und Nuklearmedizin angeboten. Für moderne Medizintechnik, darunter MRT-Scanner und PET-CT-Anlagen, sind rund zwölf Millionen Euro vorgesehen. Die genauen technischen Spezifikationen der Geräte wurden bislang nicht veröffentlicht.
Einordnung in den Klinikverbund
Die St. Elisabeth-Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr – zählt mit über 7.000 Mitarbeitenden und mehr als 1.500 Planbetten zu den großen Klinikverbünden in Nordrhein-Westfalen. Zum Verbund gehören Krankenhäuser, Fachkliniken, Hospize, Altenpflegeeinrichtungen sowie ambulante Pflegedienste. Die Gruppe verfolgt die Strategie, Gewinne und Überschüsse konsequent in Bauprojekte, Medizintechnik, Personalentwicklung und Innovationen zu reinvestieren.
Bedeutung für Herne
Das neue Zentrum stärkt die medizinische Versorgung in Herne und die Wettbewerbsfähigkeit des Klinikverbundes im Zuge der Ambulantisierung. Für die Stadt bedeutet das Projekt eine Aufwertung des Gesundheitsstandorts mit überregionaler Ausstrahlung. Genaue Angaben zu Kapazitäten, Personalbedarf oder der Einbindung von Partnern wie niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten liegen derzeit noch nicht vor.
Quelle: WAZ -Herne: 40 Millionen Euro für ein neues Behandlungszentrum - Paywall
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