Mitten im Naturraum Kirchheller Heide entsteht in den kommenden Jahren ein zukunftsweisendes Zentrum für Umweltbildung und nachhaltige Forstwirtschaft: Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat die lang erwartete Modernisierung des Heidhofs beschlossen. Das Projekt steht exemplarisch für eine Architektur, die Bildung, Nachhaltigkeit und Aufenthaltsqualität im Grünen miteinander verbindet.
Transformationsprozess eines historischen Lernorts
Der Heidhof ist seit über 30 Jahren als außerschulischer Lernort etabliert – nun wird er neu interpretiert. Der geplante Umbau sieht eine gestalterische, funktionale und energetische Neuausrichtung des Gebäudeensembles vor. Der erste Bauabschnitt beginnt voraussichtlich im Sommer 2026, die Fertigstellung ist für 2027 geplant.
Im Zentrum steht die behutsame Umgestaltung bestehender Strukturen: Die offene Remise wird in ein Waldlabor mit Lehrküche umgewandelt – ein Ort, an dem Umweltbildung experimentell und praxisnah erlebt werden kann. Ein grünes Klassenzimmer im Außenbereich ergänzt das pädagogische Konzept.
Transparenz und Offenheit: Die neue Mitte des Heidhofs
Besonderes architektonisches Merkmal der Neugestaltung ist die gläserne Eingangsfassade, mit der das historische Haupthaus zum Innenhof geöffnet wird. Das großzügige Foyer dient künftig als Ausstellungsfläche und Orientierungspunkt für Besucher. Flexible Raumkonzepte im Obergeschoss bieten Platz für Schulungen, Workshops und Verwaltungsnutzung. Auch die Werkstatt-Scheune wird integriert und künftig als Holzwerkraum genutzt – ein klares Bekenntnis zur Verbindung von Handwerk, Naturbezug und Bildungsauftrag.
Nachhaltig geplant, ressourcenschonend umgesetzt
Die Baukosten für die erste Phase belaufen sich auf über acht Millionen Euro. Finanziert wird das Projekt durch Eigenmittel des RVR, Mittel der RAG zur Beseitigung bergbaubedingter Schäden sowie beantragte Fördergelder im Rahmen energieeffizienter Gebäudesanierung. Der Entwurf verfolgt eine ökologisch und funktional nachhaltige Linie, bei der sowohl energieeffiziente Bauweise als auch ressourcenschonende Materialien eine Rolle spielen.
Mehr als ein Bauprojekt: Ein Ort für Generationen
„Der neue Heidhof wird kein reines Besucherzentrum, sondern ein Ort, an dem Bildung, Erholung und Engagement für den Klimaschutz zusammenkommen“, sagt RVR-Sprecher Jens Hapke. Mit dem Umbau entsteht ein Ort der Begegnung, der das Potenzial hat, Modellcharakter für bildungsbezogene Architektur in naturnahen Räumen zu entwickeln.
Die zweite Bauphase, die unter anderem eine neue Fahrzeugremise und Kioskinfrastruktur umfasst, befindet sich derzeit noch in der Finanzierungsplanung.
Fazit: Architektur im Dienst der Umweltbildung
Die Modernisierung des Heidhofs zeigt beispielhaft, wie bestehende Bausubstanz neu gedacht und sinnvoll erweitert werden kann – im Einklang mit Landschaft, Nutzung und pädagogischem Anspruch. Der Entwurf verbindet transparente Gestaltung mit funktionaler Offenheit und schafft Raum für eine umweltbewusste Zukunft.
Bauherr: Regionalverband Ruhr (RVR)
Planung & Umsetzung: [Architekturbüro noch nicht genannt]
Baukosten Phase 1: > 8 Mio. €
Bauzeit: 2026–2027
Nutzung: Umweltpädagogik, Ausstellung, Verwaltung, Forstwirtschaft
Quelle: WAZ - Lange angekündigt: Kirchhellens Heidhof wird 2026 ausgebaut
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