Im Entwurf sind bereits wesentliche Punkte wie die Gebäudeanordnung, die Nutzung des Geländes sowie geplante Schutzmaßnahmen berücksichtigt. Auch betriebliche Abläufe wie das Ausführen der Hunde sowie mögliche Auswirkungen auf die Nachbarschaft sollen in die weitere Planung einfließen. Ziel ist ein funktionales, nachhaltiges und möglichst naturnah integriertes Tierschutzzentrum mit Platz für rund 80 Hunde, 185 Katzen und 130 Kleintiere. Besonderer Wert wird laut Stadt auf Lärm- und Emissionsschutz sowie auf die Einbindung eines Biotops gelegt.
Trotz dieser Planungen regt sich in der betroffenen Nachbarschaft erheblicher Widerstand. Anwohnerinnen und Anwohner der nahegelegenen Bergmannssiedlung Diergardt äußern Sorgen vor dauerhafter Lärmbelästigung, einer möglichen Ratten- und Mäuseplage sowie dem Verlust eines Naherholungsgebiets. Auch Naturschützer im Umweltausschuss hatten die Fläche im Außenbereich kritisiert und betont, dass es Alternativen gäbe. Die Stadt betont jedoch, dass sie die Interessen der Anwohner ernst nehme und einen strukturierten Beteiligungsprozess plane. Dabei sollen Hinweise und Einwände aus der Bevölkerung einfließen.
Finanziell veranschlagt die Stadt für den Neubau rund 20 Millionen Euro. Einen Teilbetrag in Höhe von 1,7 Millionen Euro deckt eine Erbschaft einer bereits 2013 verstorbenen Katzenliebhaberin. Diese Summe wurde zwischenzeitlich zur Schuldentilgung verwendet, soll jedoch laut Stadt vollständig in den Tierheimneubau einfließen. Ob darüber hinaus Fördermittel bereitgestellt werden, ist noch unklar. Die Landes-Tierschutzbeauftragte stellte zuletzt eine mögliche Förderung von bis zu 80.000 Euro in Aussicht.
Quelle: WAZ - Neues Tierheim: Pläne werden konkret – was die Stadt schon verrät - Paywall
Update 22.07.2025
Der geplante Tierschutzcampus soll aus insgesamt 13 Gebäuden bestehen, darunter ein Empfangsgebäude mit Seminar- und Sozialräumen, ein Kleintierhaus, zwei Hundehäuser, ein Katzenhaus und eine Voliere. Für die Unterbringung der Tiere sind umfassende Kapazitäten vorgesehen: Bis zu 135 Kleintiere, 85 Hunde, 223 Katzen sowie bis zu 70 Vögel sollen dort Platz finden. Die Einrichtungen sollen überdurchschnittlich großzügig gestaltet sein – mit Raumgrößen, die über den gesetzlichen Mindestanforderungen liegen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Trennung von Besucherbereichen und sensiblen Bereichen wie Quarantäne und Krankenstationen.
Ein zentrales Anliegen der Anwohner – der Lärmschutz – wurde ebenfalls in die Planung einbezogen. Vorgesehen ist eine begrünte, fünf Meter hohe Schallschutzwand entlang der östlichen und südlichen Grundstücksgrenzen. Zusätzlich soll durch gezielte Anordnung der Gebäude eine Lärmminderung erreicht werden. Laut den vorliegenden Berechnungen eines Gutachters werden die gesetzlichen Immissionsrichtwerte um mindestens sechs Dezibel unterschritten.
Der gesamte Tierschutzcampus wird eine Bruttogeschossfläche von rund 11.520 Quadratmetern umfassen. Für Besucher und Mitarbeiter sind 89 Pkw-Stellplätze und 32 Fahrradstellplätze vorgesehen. Nachhaltigkeitsaspekte wie der Einsatz von Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen auf allen Gebäuden sind Teil des Konzepts. Gebaut werden soll in massiver Bauweise. Der Bauantrag ist für das dritte Quartal 2025 geplant, mit einem Baubeginn Mitte 2026. Die Fertigstellung wird für Ende 2027 erwartet. Die Bauzeit soll maximal 18 Monate betragen. Die Durchführung des Projekts übernimmt die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG), die bereits bei anderen Großprojekten erfolgreich tätig war.
Allgemeines zum Projekt
- Standort: Essenberger Straße, Duisburg-Asterlagen
- Fläche: ca. 31.900 m² (inkl. Biotop Richtung Rhein)
- Projektname: Tierschutzcampus Duisburg
- Baukosten: ca. 20 Mio. Euro
- Fertigstellung geplant: Ende 2027
- Bauzeit: max. 18 Monate
- Bauantrag: geplanter Einreichungstermin im 3. Quartal 2025
- Baubeginn: voraussichtlich Mitte 2026
Gebäude & Infrastruktur
- 13 Gebäude, davon 11 eingeschossig, 2 zweigeschossig
- Bruttogeschossfläche: ca. 11.520 m²
- 89 Pkw-Stellplätze, 32 Fahrradstellplätze
- Massive Bauweise, Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen
Tierunterbringung
- 135 Kleintiere (Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse etc.)
- 85 Hunde (inkl. Quarantäne- und Krankenbereich)
- 10–12 m² pro Tierzimmer
- Hunde nachts im Gebäude
- 223 Katzen (inkl. Quarantäne- und Krankenbereich)
- mind. 6 m² pro Tier
- 70 Vögel in geplanter Voliere
- Strikte Trennung von Besucher- und Quarantäne-/Krankenbereich
Lärm- & Umweltschutz
- 5 Meter hohe begrünte Schallschutzwand an Ost- und Südseite
- Pflanzungen (Bäume/Büsche) zur Abschirmung
- Lage der Gebäude lärmoptimiert
- Lärmrichtwerte laut Gutachten um mind. 6 Dezibel unterschritten
- Anlage eines neuen Biotops
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