Die neue Kita wird die bisherige katholische Kita St. Matthias ersetzen, die aktuell noch direkt nebenan untergebracht ist. Der Umzug ist für das erste Quartal 2026 geplant, um dem hohen Bedarf an Betreuungsplätzen in der Stadt gerecht zu werden. Bereits zwei bis drei Monate nach dem Kita-Start sollen auch die ersten Mieter in die neuen Wohnungen einziehen. Beide Bereiche – Kita und Wohnungen – erhalten separate, barrierefreie Zugänge mit eigenen Aufzügen.
Im Inneren der früheren Kirche sind die Umrisse der künftigen Räume bereits erkennbar: Gruppen-, Schlaf- und Spielräume sowie ein großer Multifunktionsraum über dem ehemaligen Altar entstehen. Große Durchbrüche im Mauerwerk werden zu bodentiefen Fenstern, durch die viel Tageslicht in die Räume gelangen soll. Auch akustisch wird die Kita angepasst – mit speziellen Decken zur Geräuschdämmung.
Die Wohnungen im oberen Bereich der Kirche werden mit Balkonen und teilweise sogar mit Dachterrassen ausgestattet. Von dort bietet sich ein weiter Blick auf den Stadtteil und den erhaltenen Glockenturm, der weiterhin das Bild der Kirche prägen wird. Auf dem Kirchendach ist außerdem die Installation einer Photovoltaikanlage vorgesehen.
Die baulichen Herausforderungen des Projekts sind enorm. Die ursprüngliche Kirchenarchitektur war nicht auf eine Nutzung als Kita oder Wohnraum ausgelegt. Ein tragender Stahlbetongürtel im Mauerwerk, der für die Statik des Gebäudes zentral ist, durfte nicht beschädigt werden. Daher mussten zusätzliche Tragwerke eingebaut und neue Betondecken aufwändig eingezogen werden. Der Einbau der obersten Decke im dritten Obergeschoss steht kurz bevor – die Bewehrung ist bereits verlegt, nur die Freigabe des Statikers fehlt noch. Der Beton wird anschließend per Pumpe durch einen Schlauch bis unter das Kirchendach transportiert.
Ein weiterer Teil des Umbaus betrifft die frühere Kapelle. Sie wird in einen multifunktionalen Gemeinderaum umgewandelt. Geplant sind ein barrierefreier Zugang von außen, ein WC, eine kleine Teeküche sowie zwei zusätzliche Gruppenräume in der ersten Etage. So soll der Ort auch künftig als Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil Ebel dienen.
Das Projekt wird von der Firma Iproton unter der Leitung von Geschäftsführer Lucas Braecklein realisiert. Beteiligt sind außerdem die Stiftung „Kirche lebt Zukunft“ sowie ein engagiertes Bauleitungsteam. Ziel aller Beteiligten ist es, mit dem Umbau nicht nur dringend benötigte Kita-Plätze und familienfreundlichen Wohnraum zu schaffen, sondern zugleich den Charakter und das historische Erbe der Kirche St. Matthias zu bewahren und in die Zukunft zu führen.
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