Dienstag, 15. April 2025

Bochum - Neubau Polizeipräsidium - In Bau

Die Polizei sucht in Bochum nach einer Liegenschaft für ein neues Polizeipräsidium. Mit Wehmut trennt sich die Polizei Bochum vom bisherigen Standort. Um die Polizei für Bochum, Herne und Witten für die nächsten Jahrzehnte zukunftssicher aufzustellen, startete am 16.03.2022 ein europaweites Vergabeverfahren.
Das neue Präsidium soll alle Anforderungen an eine moderne und leistungsfähige Polizeibehörde erfüllen. Gleichzeitig soll das Gebäude der zunehmenden Digitalisierung und Technisierung in der Gesamtgesellschaft sowie in der polizeilichen Arbeit Rechnung tragen. Deshalb sucht die Polizei Bochum nun nach einem geeigneten Standort/Neubau in zentraler Lage von Bochum.

Das Polizeipräsidium Bochum ist mit knapp 2.000 Beschäftigten als fünftgrößte Polizeibehörde in NRW für die Sicherheit von über 600.000 Menschen in Bochum, Herne und Witten verantwortlich. Das künftige Präsidiumsgebäude muss in zentraler, verkehrsgünstiger Lage liegen, um für die Bürgerinnen und Bürger optimal erreichbar zu sein - auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. In den Neubau wird die gesamte polizeiliche Verwaltung einziehen, ebenso wie eine Polizeiwache und ein Großteil der Kriminal- und Verkehrskommissariate. Darüber hinaus ist die Errichtung einer öffentlich zugänglichen Kantine vorgesehen.

Der Mietvertrag soll nach aktuellen Planungen eine Laufzeit von mindestens 20 Jahren haben.

Nähere Informationen zum europaweiten Vergabeverfahren, den Anforderungen sowie dem weiteren Vorgehen, ergeben sich aus den Vergabeunterlagen unter folgendem Link: https://url.nrw/ausschreibung_polizei_bochum


Pressemitteilung: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11530/5177410

Update 14.12.2023

Das neue Polizeipräsidium wird verkehrsgünstig umgeben vom Sheffield-Ring und Harpener Hellweg entstehen. Durch die optimale Infrastruktur können alle Einsatzorte weiterhin schnell und effizient erreicht werden. Für die Erreichbarkeit rund um die Uhr am neuen Standort sorgen unter anderem die integrierte Polizeiwache Mitte und die Kriminalwache. Aber nicht nur die Polizei- und die Kriminalwache ziehen um, sondern unter anderem auch die Dienststellen, die derzeit noch an der Uhlandstraße untergebracht sind, sowie die Behördenleitung. Insgesamt werden mehr als 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort zukünftig ihre neue dienstliche Heimat finden.

Polizeipräsident Jörg Lukat ist überaus zufrieden, dass die intensive mehrjährige Vorbereitungszeit im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens mit der Unterzeichnung des Mietvertrags nun einen gewaltigen Schritt weiter ist.

In Harpen entsteht nun bis September 2027 auf einem rund 60.000 qm großen Grundstück ein viergeschossiger, kubusförmiger Gebäudekomplex - hell, einladend und modern integriert sich das Präsidium in die bestehende Infrastruktur. Das Gebäude ist sowohl individuell als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Natürlich sind Bürgerinnen und Bürger auch eingeladen, die öffentliche Kantine zu nutzen, ohne ein polizeiliches Anliegen zu haben.

"Dieser Schritt in Richtung eines Neubaus war aus mehreren Gründen unumgänglich", so Jörg Lukat. "Das bisherige Polizeipräsidium war über ein Jahrhundert Dienstsitz der Polizei Bochum. Dieses zu verlassen fällt nicht leicht, allerdings war eine Sanierung des Gebäudes und eine technische Ertüchtigung im benötigten Umfang schlichtweg nicht möglich. Um den zukünftigen Anforderungen an eine erfolgreiche und effiziente Gewährleistung der Sicherheit im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Bochum nachkommen zu können, bietet der Neubau neben dem Einsatz fortschrittlichster Technologien auch organisatorisch herausragende Möglichkeiten."

Das Gebäude zeichnet sich durch die zentrale Lage des Dienstgebäudes mit Parkmöglichkeiten für Besuchende, integrierte bürgerfreundliche Wartebereiche, die Berücksichtigung komplexer Anforderungen an Nachhaltigkeit und Umweltschutz, eine hochmoderne Leitstelle nebst Führungsraum sowohl zur kompetenten Bewältigung des täglichen Dienstes als auch für besondere Lagen - um nur einige Beispiele zu nennen - aus. Mit ihm wird eine optimale Arbeitsumgebung und zugleich eine solide Basis für anspruchsvolle Arbeit einer modernen Polizei und ihrer Erreichbarkeit geschaffen, ganz im Sinne der Bürgerinnen und Bürger der Städte Bochum, Herne und Witten, für deren Sicherheit das Präsidium verantwortlich ist.

"Mit der Thelen Gruppe ist es uns nach intensiven Planungen gelungen, einen starken und erfahrenen Investor zu gewinnen. Die Bürgerinnen und Bürger werden sich schnell mit dem modern und offen gestalteten Präsidium an dieser exponierten Stelle identifizieren, da bin ich mir sicher!", so Lukat.

Auch die Stadt Bochum begrüßt die aktuelle Entwicklung. "Eine leistungsstarke Polizei braucht optimale Rahmenbedingungen für ihre Aufgabenwahrnehmung. Dies wird durch den zukunftsorientierten Neubau an herausgehobener und verkehrlich gut angebundener Stelle in Bochum geschaffen," so Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Es handele sich um ein wichtiges Projekt mit großer Strahlkraft für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt. "Ich freue mich, dass die bereits in der Vergangenheit gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und der Stadt Bochum an neuem Standort erfolgreich und langfristig gesichert fortgesetzt werden kann."

Pressemitteilung: Polizei Bochum

Bild: Polizei Bochum

Update 07.04.2025

Im Dezember 2024 haben die Bauarbeiten für das neue Polizeipräsidium Bochum am Harpener Hellweg begonnen. Das Projekt umfasst einen viergeschossigen, kubusförmigen Gebäudekomplex auf einem etwa 60.000 Quadratmeter großen Gelände, mit einer geplanten Fertigstellung bis September 2027. Der Neubau entsteht auf dem Gelände zwischen Sheffieldring und Harpener Hellweg und wird über moderne Infrastruktur sowie nachhaltige Bauweise verfügen. Mehr als 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dort ihren neuen Arbeitsplatz finden. Im Zusammenhang mit dem Bau mussten 59 Alleebäume am Harpener Hellweg gefällt werden, um Platz für das Präsidium und eine optimierte Verkehrsanbindung zu schaffen. Der Neubau soll den Anforderungen einer modernen Polizei gerecht werden und beinhaltet unter anderem eine hochmoderne Leitstelle sowie bürgerfreundliche Wartebereiche.

Quelle: Baustart für neues Polizeipräsidium in Bochum


Update 15.04.2025

Auf dem Gelände des künftigen Polizeipräsidiums in Bochum laufen bereits die Erdarbeiten, mit dem Bau soll jedoch erst im Jahr 2026 begonnen werden. Obwohl mit schwerem Gerät der Boden vorbereitet wird und archäologische Ausgrabungen stattfinden, wurde noch keine Baugenehmigung erteilt.Die Polizei und der Essener Bauträger Thelen hatten Ende 2023 der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass der geplante Fertigstellungstermin September 2027 sei, was nun nicht mehr umsetzbar sei. Joachim Bernstein, Sprecher von Thelen, wies darauf hin, dass die voraussichtliche Fertigstellung nun für das Jahr 2028 vorgesehen sei, abhängig von der für die Baugenehmigung notwendigen rechtskräftigen Feststellung des derzeit in Aufstellung befindlichen Bebauungsplans. Die Stadt rechnet mit einer Entscheidung zu diesem Plan bis Ende 2025, so dass mit dem Bau im Jahr 2026 begonnen werden kann.

Es erfolgt ein Komplettumzug aller Abteilungen inklusive der Kriminalpolizei und der Präsidiumsleitung mit einem Umzug von über 900 Mitarbeitern. Die Baukosten werden auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. Trotz des Umzugs wird die Polizeipräsenz im Stadtzentrum weiterhin stark sein und mögliche Bedenken hinsichtlich der Entfernung zum Zentrum werden als unbegründet erachtet.

Auch der Zufahrtsbereich am Harpener Hellweg wird deutlich verbessert, um insbesondere vor dem Hintergrund der bisherigen Verkehrsunfälle in der Region eine schnelle Reaktionszeit der Einsatzfahrzeuge zu gewährleisten. Was aus dem jetzigen Polizeigelände in der Uhlandstraße, das teilweise unter Denkmalschutz steht, wird, ist ungewiss.

Auf dem Gelände des künftigen Polizeipräsidiums haben Experten nach Angaben eines Archäologen Spuren einer über tausend Jahre alten Siedlung gefunden. Das neue Polizeipräsidium in Bochum-Harpen wird auf dem Gelände einer mittelalterlichen Siedlung errichtet. Überreste dieser Siedlung liegen seit über tausend Jahren im Baugebiet, das derzeit mit leistungsstarken Maschinen ausgegraben wird und dabei wertvolle Relikte freilegt.

Dr. Eva Cichy, Archäologin vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), bestätigte, dass bei vorbereitenden Erdarbeiten Siedlungsspuren aus dem Hochmittelalter entdeckt wurden. Dieser Zeitraum erstreckt sich vom 9. bis zum 12. Jahrhundert und umfasst Pfostenlöcher, wo einst Häuser standen. Es wurden auch größere Gruben mit Holzkohle und gebrannter Erde gefunden. Der Archäologe ist von diesen Erkenntnissen überzeugt.

Auf dem Gelände sind auch alte Gräber dokumentiert, deren Datierung jedoch noch nicht möglich ist. Der LWL weist darauf hin, dass möglicherweise Überreste aus der späten Bronzezeit vorhanden sind; entsprechende Untersuchungen dauern an. Spuren der Besiedlung können die Forscher anhand spezifischer Bodenverfärbungen erkennen.

Alle archäologischen Funde werden dokumentiert und konserviert. Eigentümer des Grundstücks ist die Thelen-Gruppe, die bei der archäologischen Untersuchung gemeinsam mit dem LWL vorgeht. Die Suche nach weiteren archäologischen Überresten wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Gegenstände wie Tonscherben und Knochen werden zur Lagerung sichergestellt. Für den Bau des Polizeipräsidiums, der voraussichtlich bis 2028 fertiggestellt sein wird, stellen die Entdeckungen keine Gefahr dar. Die archäologische Bauaufsicht des LWL war bereits vor Projektbeginn an der Begutachtung des Geländes beteiligt. Die Ausgrabungen werden von Eggenstein Exca aus Dortmund durchgeführt.

Quelle: WAZ - Die Bagger rollen: Hier entsteht das neue PolizeipräsidiumArchäologie-Fund in Bochum: Mittelalter-Siedlung entdeckt / hinter Paywall

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