Freitag, 3. Oktober 2025

Essen | ''ZECH Hochhaus'' - 50m - In Planung

Mit dem ZECH Haus will die Gustav Zech Stiftung am Grugaplatz auf einem bisherigen Parkplatz in Essen Rüttenscheid ein nachhaltiges Bürohaus für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zech Group aus der Rhein-Ruhr-Region entwickeln. Das Gebäude soll den Grugaplatz fassen, die identitätsstiftende Faltung des Grugahallen-Dachs in einer begrünten Fassade aufnehmen und die Aufenthaltsqualität verbessern. Das Haus wird dabei nicht nur äußerlich, sondern auch technisch ein besonders grünes und smartes Gebäude werden. Auch das direkte Umfeld kann profitieren: Neue Rampen zum Gruga-Radweg und eine Brücke ins Schönleinviertel schaffen attraktive Verbindungen in Rüttenscheid und zur Messe Essen.

An der Alfredstraße und direkt neben dem ATLANTIC Congress Hotel Essen können mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 12.000 m² neue Arbeitsplätze für circa 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen. Das Gebäude bildet dann ergänzend zum Wohnhaus an der Ecke Norbertstraße sowie der Messe- und der Grugahalle eine weitere Raumkante im Norden und sorgt dafür, den Grugaplatz zu rahmen und das Entrée der Messe Essen sowie der Grugahalle aufzuwerten.

Gerade die bestehende Grugahalle besticht mit ihrer zweifach geknickten Bauform als prägendes Gebäude in Essen Rüttenscheid, das ZECH Haus will mit seiner Architektur aus der Feder des renommierten Büros HPP darauf Bezug nehmen, u.a. mit versetzt gefalteten und auskragenden begrünten Terrassen. Die Fassade des Neubaus soll einen sichtbaren und aktiven Beitrag zur grünen Stadt Essen leisten. Außerdem ermöglichen die Balkone ein besonders attraktives Arbeitsumfeld mit natürlicher Belüftung und Sonnenschutz.

Das ZECH Haus wird nicht nur mit der grünen Fassade Verantwortung für die Umwelt übernehmen. Auch die Energieversorgung des Gebäudes wird zum großen Teil CO2-neutral ablaufen. So erfolgt die Abdeckung des Grundenergiebedarfs über ein kohlendioxidneutrales Biogas-BHKW und der Nutzung von eigenem Biogas, welches vom Tochterunternehmen der Gustav Zech Stiftung, der Deutschen Agrar Holding, produziert und geliefert wird. Hinzu kommen modernste Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach, die für die Ergänzung des Energiebedarfs sorgen. Auch Sensoren und smarte Gebäudetechnologie helfen später dabei, den Energieverbrauch zu senken.

Oberhalb der Messe-Verbindungstraße entsteht laut der Planungen zur Alfredstraße ein kleiner Vorplatz mit dem Eingang zum ZECH Haus. In den drei Untergeschossen werden u.a. eine Fahrradgarage und eine Fahrrad-Servicestation integriert, die sich zur neuen Plaza Richtung Atlantic Congress Hotel öffnen. Dieser Platz wird Dreh- und Angelpunkt für neue großzügige Rampen sowie eine Fußgänger- und Fahrradbrücke zum Schönleinviertel. Besonders da Rampen an den Gruga-Radweg im Zuge der Sanierung der Alfredstraßenbrücke wegfallen, werden die neuen Verbindungen dabei helfen, mit dem ZECH Haus einen sehr gut integrierten Ort zu schaffen.

Das notwendige Planungsrecht für das ZECH Haus soll mit Beschluss des Rates der Stadt Essen nach der Sommerpause geschaffen werden.

PM: Nachhaltiges und innovatives ZECH Haus für den Grugaplatz in Essen



Bilder: HPP Architekten

Update 22.10.2022

Die Planung von der Zeche Gruppe geplanten Bürohochhauses auf dem Messeplatz nahe der Grugahalle in Essen-Rüttenscheid schreitet voran. Der für Stadtplanung und Bauordnung zuständige Fachausschuss des Stadtrates stimmte in seiner Sitzung am Donnerstag der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes mehrheitlich zu.

Gewünschte Standards für ökologisches und nachhaltiges Bauen soll die Verwaltung nun im städtebaulichen Vertrag festschreiben, den die Stadt Essen mit Zech abschließen wird. Zech sei außerdem bereit, die geplante Tiefgarage um ein weiteres Geschoss zu erweitern. Die bislang vorgesehenen 56 Stellplätze würden sich dann in die gewünschte Richtung 150 Plätze bewegen.



Update 28.10.2024

In Essen sorgt das geplante Hochhaus der Zech Gruppe am Messeplatz in Rüttenscheid für eine überraschende Wendung. Ursprünglich sollte das Projekt durch einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan abgesichert werden, was ein langwieriges Verfahren bedeutet hätte. Nun hat die Stadtverwaltung jedoch mitgeteilt, dass dies nicht erforderlich sei. Stattdessen soll das Hochhaus auf Grundlage von § 34 des Baugesetzbuches genehmigt werden, der vorsieht, dass sich ein Bauvorhaben in die vorhandene Umgebung einfügen muss. Eine entsprechende Bauvoranfrage liegt bereits vor, das Genehmigungsverfahren läuft. Grundlage für diese Entscheidung ist ein Gerichtsurteil, das die Stadt anwenden ließ und durch eine externe Kanzlei bestätigen ließ. Damit sind die planungsrechtlichen Hürden deutlich niedriger, das Bauverfahren könnte erheblich beschleunigt werden.

Die Politik hatte ihre Zustimmung an bestimmte Bedingungen geknüpft, die nun in einem „Letter of Intent“ zwischen Stadt und Investor festgeschrieben wurden. Darin verpflichtet sich die Zech Gruppe unter anderem zu Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen, begrünten Balkonen und Terrassen sowie zur Anbindung des benachbarten Schönleinviertels über eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Zudem ist nun nicht mehr nur eine kleine Stellplatzanlage vorgesehen, sondern eine dreigeschossige Tiefgarage. CDU und Grüne, die im Stadtrat die Mehrheit bilden, bewerten diese Zusagen als großen Gewinn für die Stadt: Es entstünden moderne Arbeitsplätze in einem architektonisch und ökologisch zukunftsweisenden Gebäude, das zugleich das Umfeld aufwerte.

Ganz anders sieht es die Bürgerinitiative „Kein Platz für Zech-Hochhaus“. Deren Sprecher zeigt sich überrascht, dass die Stadt das Bebauungsplanverfahren nicht weiterverfolgt, und verweist darauf, dass der gültige Bebauungsplan an dieser Stelle eigentlich keine Bebauung zulasse. Die Initiative will nun über ihr weiteres Vorgehen beraten, betont aber, dass sie an ihrer grundsätzlichen Ablehnung des Projekts festhält. Damit bleibt das Vorhaben politisch und gesellschaftlich umstritten, auch wenn die planungsrechtlichen Hürden gesenkt wurden und ein schnellerer Baubeginn möglich scheint.

Quelle: WAZ - Stadt Essen überrascht mit Wende bei geplantem Hochhaus-Bau - Paywall


Update 03.10.2025

Im Jahr 2025 bleibt das geplante Hochhaus der Zech-Gruppe am Messeplatz in Essen-Rüttenscheid ein umstrittenes Projekt. Die Stadtverwaltung setzt weiterhin auf eine Genehmigung nach § 34 Baugesetzbuch, wodurch ein vorhabenbezogener Bebauungsplan nicht nötig ist, und stützt sich auf einen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor, der Nachhaltigkeitsstandards wie Dachbegrünung, Photovoltaik und begrünte Balkone festschreibt. Zugleich formiert sich Widerstand: Im April 2025 reichte eine Anwohnerin unterstützt von der Bürgerinitiative „Kein Platz für’s Zech-Hochhaus“ Klage beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen ein. Kritiker bemängeln, dass das vereinfachte Verfahren demokratische Mitspracherechte unterlaufe, und viele Anwohner sehen die geplante Verdichtung des Stadtteils problematisch. Ein Bürgerforum im Mai 2025 bot Gelegenheit zur Diskussion, konnte die Spannungen jedoch nicht auflösen. Die weitere Entwicklung hängt nun maßgeblich von der juristischen Entscheidung des Verwaltungsgerichts ab.

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