Samstag, 11. Oktober 2025

Duisburg - Erweiterung Amts- und Landgericht - In Bau

Auf dem Gelände der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Duisburg-Mitte entsteht derzeit ein moderner Erweiterungsbau für das Amts- und Landgericht Duisburg. Das Projekt, das vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) realisiert wird, soll die Justizstandorte in der Stadt künftig bündeln und die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern. Der dreigeschossige Neubau mit einer Bruttogrundfläche von rund 13.000 Quadratmetern wird zwischen dem historischen Gerichtsgebäude am König-Heinrich-Platz und der denkmalgeschützten Kulturkirche Liebfrauen errichtet und schließt damit eine seit Jahren bestehende städtebauliche Lücke im Herzen der Duisburger Innenstadt.

Der Erweiterungsbau wird architektonisch an das denkmalgeschützte Bestandsgebäude angepasst und über einen verglasten Übergang mit diesem verbunden. Geplant sind moderne Büroflächen, mehrere Verhandlungssäle – darunter ein großer Saal für umfangreiche Verfahren –, ein neuer Vorführbereich mit angeschlossenem Hausgefängnis, eine Kantine sowie eine Tiefgarage. Insgesamt bietet der Neubau künftig Platz für rund 130 zusätzliche Beschäftigte. Damit können die derzeit noch genutzten Standorte an der Kardinal-Galen-Straße sowie in Duisburg-Hamborn aufgegeben und die Justizdienststellen zentral am König-Heinrich-Platz zusammengeführt werden.

Der symbolische Spatenstich fand im Oktober 2025 unter Teilnahme zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter aus Justiz, Politik und Verwaltung statt, darunter Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, Landgerichtspräsident Ulf-Thomas Bender, Amtsgerichtsdirektor Joachim Busch und Gabriele Willems, Geschäftsführerin des BLB NRW. In ihren Reden betonten sie die Bedeutung des Projekts für die Stärkung der Justiz in Nordrhein-Westfalen und die städtebauliche Aufwertung der Duisburger Innenstadt. Nach langen Planungsjahren und mehrfachen Verzögerungen gilt der Baubeginn als wichtiges Signal für den Fortschritt des Vorhabens.

Auch in puncto Nachhaltigkeit setzt das Projekt Maßstäbe: Der Neubau wird nach dem KfW-Effizienzhaus-40-Standard errichtet und mit einem modernen Heiz- und Kühlsystem sowie einer Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung ausgestattet. Damit soll das Gebäude nicht nur funktional und zukunftsfähig, sondern auch energieeffizient betrieben werden.

Während die Bauarbeiten nun anlaufen, werden zunächst das ehemalige JVA-Mauerwerk entfernt, Bodenuntersuchungen durchgeführt und das Baufeld vorbereitet. Anschließend folgt der Aushub der Baugrube. Der Haupteingang des Gerichts bleibt während der gesamten Bauphase zugänglich, der barrierefreie Zugang wird jedoch vorübergehend verlegt. Nach Abschluss der Arbeiten sollen alle Justizbediensteten unter einem Dach arbeiten können – in einem modernen, nachhaltigen und zentral gelegenen Justizzentrum, das Alt und Neu architektonisch harmonisch miteinander verbindet.

Quelle: Neubau zwischen Denkmalschutz und Historie



Bilder: bloomimages im Auftrag rw+

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen